Ahe-Hammer

Förderverein Osemunddenkmal Ahe-Hammer Herscheid/Werdohl e.V.





20.10.2021 Vertragsunterzeichnung
Jetzt ist es offiziell: Der Förderverein hat mit der Stiftung einen Gestattungsvertrag zur Nutzung und Pflege des Ahe-Hammers unterzeichnet.
Nachdem der Vertragsentwurf bereits seit einiger Zeit auf die Unterschriften gewartet hatte, wurden jetzt Nägel mit Köpfen gemacht. Letzte Anpassungen wurden diskutiert und in den Vertrag eingebunden. Eine noch offene Voraussetzung wurde mit dem Abschluss einer Vereinshaftpflichtversicherung im Frühjahr erfüllt.
Am 20.10. trafen sich in dem Blockhaus des Ahe-Hammers die Geschäftsführung und Mitarbeiter der Stiftung sowie der Vorstand des Fördervereins. Nach letztmaliger Durchsicht und Erläuterung wurde der Vertrag von beiden Seiten unterschrieben.  Damit ist der Förderverein einerseits berechtigt, den Ahe-Hammer (in Absprache mit der Stiftung) zu nutzen, andererseits ist er entsprechend seiner Satzung verpflichtet, das Grundstück und die Blockhütte des Ahe-Hammers Instand zu halten und zu pflegen.
Dass Letzeres sehr gut funktioniert haben Mitglieder des Fördervereins in vielen mit Herzblut  durchgeführten Arbeitseinsätzen gezeigt. In diesem Zusammenhang spendete Fr. Mehrfeld, Geschäftsführerin der Stiftung, dem Förderverein besonderes Lob zu den schnell und pragmatisch durchgeführten Aufräumarbeiten nach dem Hochwasser.


14. Juli 2021: Flut trifft den Ahe-Hammer
Die heftigen Regenfälle am 14. Juli ließen die Schwarze Ahe zu einem reißenden Strom anschwellen (1). Massen von Schutt und Geröll wurden mitgerissen und spülten den Ablauf des Untergrabens zu. Der Rückstau ließ den Wasserstand im Graben zunächst ansteigen, später staute sich das Wasser über den Ablauf am Wasserrad bis in das Hammergebäude zurück (2). Danach dauerte es nicht lange, bis die Schwarze Ahe im Bereich des alten Reckhammers über die Ufer trat und dem Gefälle folgend durch das Fenster des Kontors und durch die Eingangstür den Hammer überschwemmte (3).
Am Hang im Wald hinter dem Grundstück des Ahe-Hammers unterspülte der Regen die Wurzeln einer alten Eiche, so dass sie schließlich auf den Platz neben der Blockhütte stürzte.
Am Morgen danach konnte man die ersten Schäden besichtigen. Das Hammergebäude stand ca. 1 m hoch unter Wasser. Mit dem Wasser waren Schlamm und Unrat in das Gebäude gespült worden (4). Entlang der Schwarzen Ahe hatten sich Müll, Äste und Gestrüpp angesammelt, teilweise aufgehalten durch den Zaun.
Die umgestürzte Eiche hatte den Zaun und einen alten Pflug beschädigt und sich mit einem Hauptast tief in den Boden gebohrt (5). Bei einer weiteren Begehung mit der Stiftung wurden Maßnahmen festgelegt. Mit einem Bagger wurde der Untergraben freigeschaufelt, so dass das Wasser aus dem Hammergebäude wieder abfließen konnte (6). Mitglieder des Fördervereins beseitigten Schlamm und Unrat aus dem Hammergebäude und vom Grundstück innerhalb von mehreren Arbeitseinsätzen (7). Ziel war es, den Ahe-Hammer für den Denkmaltag am 12. September soweit wieder herzurichten, dass Führungen durch-geführt werden können.
Einige Kubikmeter Schlamm wurden per Schubkarre aus dem Hammergebäude transportiert. Unrat und Müll wurden in zwei Containern gesammelt, insgesamt wurden ca. 20t abgefahren. Das Anfachen der Schmiedefeuer unterstützte die Trocknung des Hammergebäudes.
Bis auf einige Wasserschäden, die ein Neuverputzen der Wände erforderlich machten, ist der Hammer von größeren Schäden verschont geblieben. Allerdings wurden Ende Oktober bei einer Begehung mit der Stiftung und der Unteren Wasserbehörde Schäden im Bereich der Wehre am Teicheinlauf festgestellt. Hier sind große Bereiche unterspült worden, die neu betoniert werden müssen. Es wird mit Kosten in Höhe von 30 bis 50 tausend Euro gerechnet. Hierfür wurden Gelder aus dem Fluthilfefonds von Bund und Ländern beantragt.
Bei all den Schäden und Aufwendungen, die die Flut am Ahe-Hammer verursacht hat, handelt es sich „nur“ um Sachschäden. Es sind keine Personen zu Schaden gekommen oder haben Verluste erlitten, wie in anderen Regionen Deutschlands.


Naturschutz
Neben dem Denkmalschutz spielt auch der Naturschutz rund um den Ahe-Hammer eine wichtige Rolle. Beispielsweise wurden ein Wildblumenbeet angelegt und zahlreiche Nistkästen für verschiedene Vogelarten aufgehängt.




Stand der Renovierung, März 2021
Seitdem die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur Eigentümerin des Ahe-Hammers ist, wurde eine Reihe von Sanierungs- und Renovierungsarbeiten durchgeführt. So wurden das einsturzgefährdete Dachtragwerk restauriert, das teilweise eingestürzte Bodengewölbe neu gemauert, die Teichanlage abgedichtet und die Wehre instandgesetzt. Zuletzt wurden die über den Essen befindlichen Stahlträger ersetzt, auf denen die Schornsteine lagern (1). Dazu mussten die beiden Schornsteine abgetragen und anschließend wieder neu gemauert werden. Damit das so originalgetreu wie möglich durchgeführt werden konnte, wurden zunächst Schablonen angefertigt und jeder Stein nummeriert (2). Damit konnten die Steine später wieder an ihrem ursprünglichen Platz vermauert und die Schornsteine in ihrem ursprünglichen Zustand wiederhergestellt werden (3). Selbst der verwendete Mörtel wurde nach einem historischen „Rezept“ angemischt. Arbeitsbühnen ermöglichten den Zugang zu den Schornsteinen, Schutzdächer schützten Handwerker und Ahe-Hammer während der „Arbeiten am offenen Dach“ (4).
Auch Wände und Fachwerk des Ahe-Hammers sind innen wie außen durch Feuchtigkeit stark angegriffen. Die Trennwand zwischen Schreibstube und Schmiede wurde bereits mit den alten Ziegeln neu aufgemauert (5). Die Wand muss jetzt noch verputzt und neu gekälkt werden. Als Nächstes wird das Fachwerk der Giebelwand erneuert. Die Auflagen des Denkmalschutzes wurden und werden dabei stets berücksichtigt.
Ziel ist es, die Renovierungsarbeiten bis Anfang Mai 2021 abzuschließen. Danach soll der Ahe-Hammer wieder, sofern Corona es zulässt, Besuchern zugänglich gemacht werden.